BBS-Newsletter Nr. 5
Newsletter #5 (5/2019)
Liebe Mitglieder, liebe Interessierte,
wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir die Jahrestagung im kommenden Jahr in der Region München durchführen können. Die Kolleg_innen haben das Angebot an die Mitglieder auf der Jahrestagung angenommen und sich bereit erklärt, die Veranstaltung vorzubereiten. Vielen Dank.
Dies muss allerdings mit einer Terminverschiebung einhergehen. Der ursprünglich angedachte Termin am 10./11. September 2020 kann in München nicht stattfinden, da parallel das Oktoberfest angeboten wird. Auch wenn unsere Jahrestagung sicherlich attraktiver als das Oktoberfest ist, wollen wir Ihnen und uns die hohen Preise für die Hotelzimmer aber nicht zumuten. Daher haben wir einen neuen Termin festlegen müssen: Die Jahrestagung und Mitgliederversammlung findet am 12./13.11.2020 in München statt.
Die Einladung mit allen Details senden wir Ihnen im ersten Quartal 2020 zu. Da wir beim letzten Mal ausgebucht waren, empfiehlt sich eine frühzeitige Anmeldung. Diese werden ab sofort entgegengenommen (info@bbs-ev.de).
Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch ins neue Jahr und alles Gute für 2020.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Vorstand
Martin Klein
Christine Doleschal
Christine Jahn
Gerd Dworok
INHALT
1. Neuigkeiten aus der Kommission zur Bewertung wissenschaftlicher Abschlussarbeiten
2. Auswertung der Jahrestagung 2019
3. Auslobung Kurt-Alphons-Jochheim-Medaille der DVfR 2020Neu gestaltete Beratungsverständnis der DGfB e.V.
4. Neu gestaltete Beratungsverständnis der DGfB e.V.Barrierefreiheit in Wirtschaftsunternehmen – internationale Studie der DGUV
5. Barrierefreiheit in Wirtschaftsunternehmen – internationale Studie der DGUVWirtschaft mit Sinn: die Gemeinwohl-Ökonomie
6. Wirtschaft mit Sinn: die Gemeinwohl-Ökonomie
7. Zu Weihnachten und zum Jahreswechsel: Selbstwertschätzung
1 Neuigkeiten aus der Kommission zur Bewertung wissenschaftlicher Abschlussarbeiten
Es gibt zwei Ereignisse zu berichten. Zum einen ist Brigitte Zeier nach über 10jähriger aktiver Mitgliedschaft in der Bewertungskommission des bbs e.V. zurückgetreten. Zum anderen – das kommt zum Schluss.
Zunächst sei Brigitte Zeier gewürdigt, denn das hat sie verdient. Sie prägte quasi rund 20% der über 100-jährigen Geschichte Betrieblicher Sozialberatung maßgeblich mit. Dies tat sie besonders in der Leitung der Sozialberatung bei der Siemens AG. Auch wenn sie dort schon viele Jahre ausgeschieden ist, kursiert noch immer ihr Name, weiss Alexandra Mößmer, heute Beraterin bei Siemens und Mitglied der Bewertungskommission zu berichten. So hat Frau Zeier frühzeitig begonnen, interne Netzwerkarbeit zu betreiben, bei wichtigen Entscheidungsträgern und Kooperationspartnern der Sozialberatung diese als professionellen Ansprechpartner positioniert sowie neben der Einzelfallarbeit die Tätigkeitsgebiete beispielsweise um (Konflikt-) Moderation und Teamentwicklung erweitert. Themen, die heute in der Regel zu den Standardangeboten der betrieblichen Sozialberatungen zählen. Damit war sie offensichtlich so erfolgreich, dass ihr Name noch heute für die hohe Qualität der Betrieblichen Sozialberatung im Unternehmen steht (beispielsweise bei entwickelten Leitlinien).
In der Bewertungskommission des bbs e.V. brachte Frau Zeier ihre Leitungserfahrung produktiv und mit Herzblut ein, teilte darüber gern ihr Fachwissen, das sie ebenfalls an Studierende der Sozialen Arbeit weitergab und gibt. Inzwischen deutlich im Rentenalter reduziert sie ihr fachliches Engagement. So sehr wie wir aus der Bewertungskommission ihr Ausscheiden bedauern, freut es uns zusehen, dass sie weiter voller Energie und Ideen steckt. Diese gegen nationalsozialistische Bestrebungen und für Demokratie einzusetzen, findet unsere uneingeschränkte Zustimmung. Wir danken ihr sehr herzlich und wünschen weiterhin viel Gesundheit und Schaffensfreude.
Nun zum anderen – Noch in Absprache mit Frau Zeier und mit Beauftragung durch den Vorstand ist Daniel Wend als neues Mitglied in die Bewertungskommission herzlich aufgenommen. Mit seinem breiten psychosozialen und psychologischen Wissen aus wissenschaftlicher und internationaler Tätigkeit sowie seine aktuellen Erfahrungen aus der Abteilungsleitung der Psychosozialen Beratung bei Deutsche Lufthansa AG wird er die Bewertungskommission bereichern. Wir freuen uns sehr, ihn für die Mitarbeit und das Engagement im bbs e.V. gewonnen zu haben.
Für die Bewertungskommission Prof. Dr. Wolfram Schulze
2 Auswertung der Jahrestagung 2019
Vielen Dank für die Beteilung an der Evaluation der Jahrestagung 2019. Die Rückmeldungen sind durchweg sehr positiv - aber schauen Sie selbst: Auswertung Jahrestagung 2019
3 Auslobung Kurt-Alphons-Jochheim-Medaille der DVfR 2020
Für besondere Verdienste in der Rehabilitation lobt die DVfR auch im nächsten Jahr die Kurt-Alphons-Jochheim-Medaille aus.
Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen, geeignete Preisträger für die Verleihung 2020 vorzuschlagen; bis zum 29.02.2020 können bis zu zwei Vorschläge (mit Begründung) eingereicht werden.
Die diesjährige Kurt-Alphons-Jochheim-Medaille wurde am 19. November 2019 an die Initiative „Peers im Krankenhaus“ verliehen. Die Pressemitteilung über die Verleihung, sowie weitere Informationen rund um die Medaille, ihren Namensgeber und die Preisträger finden Sie hier.
Mit Ihrer Hilfe möchten wir nun für die Vergabe der Kurt-Alphons-Jochheim-Medaille 2020 ebenso würdige Preisträger finden.
Weitere Informationen finden Sie hier:
• Brief des DVfR-Vorsitzenden, Dr. Schmidt-Ohlemann,
• Statut der Kurt-Alphons-Jochheim-Medaille
• Pressemitteilung über die Verleihung 2019 an die Initiative „Peers im Krankenhaus“.
4 Neu gestaltete Beratungsverständnis der DGfB e.V.
Die Deutsche Gesellschaft für Beratung e.V. hat das Beratungsverständnis neu gestaltet. Der DGfB-Vorstand freut sich auf Rückmeldungen bis zum 29.02.2020.
- Schreiben des DGfB-Vorstands
- Beratungsverständnis der DGfB e.V.
5 Barrierefreiheit in Wirtschaftsunternehmen – internationale Studie der DGUV
Diese Studie ist für die betriebliche Sozialarbeit interessant, weil hier anhand von Best-Practice-Beispielen im internationalen Raum Empfehlungen entwickelt werden, um den Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderungen in Deutschland nach den Vorgaben der UN-BRK zugänglicher zu gestalten. Dabei braucht es eine barrierefreie Arbeitsbedingung in Unternehmen bevor sie für Mitarbeitende im Einzelfall erforderlich werden. Weitere Informationen finden Sie hier.
6 Wirtschaft mit Sinn: die Gemeinwohl-Ökonomie
"Gemeinwohl-Ökonomie" bezeichnet ein Wirtschaftssystem, das auf gemeinwohl-fördernden Werten aufbaut. Sie ist ein Veränderungshebel auf wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene.
Die Bewegung der Gemeinwohl-Ökonomie entwickelt in einem Netzwerk von Institutionen, Unternehmen und verwandten Gruppierungen selbstbestimmte und kooperative Lebens- und Arbeitsformen neuer, aber auch traditioneller Art.
Sie bietet insbesondere Unternehmen die Möglichkeit, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung zu gemeinwohlorientiertem Wirtschaften nachzukommen.
Der besondere Fokus liegt dabei in einer Art Rückbesinnung und Betonung der Bedeutung des Menschen im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kontext.
Arbeitswelt und Produktion sind geprägt durch lokal bzw. regional agierende Unternehmen und Betriebe und ebenso durch überschaubare Märkte und nur, wo notwendig, durch große Unternehmen auf globaler Ebene.
Dabei wird menschenfreundliche Technologie genutzt, ohne in existenzielle Abhängigkeit davon zu geraten.
Die zentralen Botschaften der Gemeinwohl-Ökonomie berühren Themen und Konfliktfelder sowohl der Sozialarbeit im Allgemeinen wie der betrieblichen Sozialarbeit/-beratung im Besonderen.
Im Kern sind damit die Konzepte und Ziele angesprochen, die die Selbstbefähigung und das Bedürfnis nach Anerkennung und Selbstwirksamkeit des Einzelnen anstreben. Transparenz und Kommunikation ermöglichen dabei Mitwirkung und Teilhabe. Eine Identifikation mit den Unternehmenszielen erhöht zugleich die Loyalität zum Arbeitgeber. Die betriebliche Sozialberatung ist - verkürzt gesagt - ständig gefordert, die Nöte und Wünsche des Einzelnen mit den Zwängen und Vorgaben der betrieblichen Organisation zu „moderieren“ oder auszubalancieren.
Besonders deutlich wird das beim Blick auf die „Berührungsgruppe Mitarbeitende“ in der „Gemeinwohl-Matrix 5.0“. Dort liegt der Schwerpunkt auf „Menschenwürde am Arbeitsplatz“, auf der fairen „Ausgestaltung der Arbeitsverträge“, auf der „Förderung des ökologischen Verhaltens der Mitarbeitenden“ und der „Innerbetrieblichen Mitentscheidung und Transparenz“.
Der „Erfolg“ eines Unternehmens, sein Beitrag zum Gemeinwohl, wird analog zur bisherigen Bilanz mit einer „Gemeinwohl-Bilanz“ gemessen. Diese beantwortet die brennendsten Fragen der Gesellschaft an alle Unternehmen, z. B.: Wie sinnvoll ist das Produkt, die Dienstleistung?, Wie ökologisch wird produziert, vertrieben und entsorgt?, Wie human sind die Arbeitsbedingungen?, Werden Frauen und Männer gleich behandelt und bezahlt?, Wie werden die Erträge verteilt?, Wer trifft die Entscheidungen?, Wie kooperativ verhält sich das Unternehmen auf dem Markt?
Neben diesen Fragen gibt eine Gemeinwohlbilanz wertvolle Hinweise auf Verbesserungspotentiale im Blick auf die Mitarbeitenden, auf ethische Kundenbeziehungen, auf ethisches Finanzmanagement und auf Nachhaltigkeitsprinzipien im Wirtschaften. Für (Sozial)-Unternehmen bietet der Prozess einer Gemeinwohlbilanzierung zudem größte Chancen in der Bindung der Führungskräfte aus der Generation Y sowie hervorragende Möglichkeiten der Unternehmensentwicklung mit überschaubarem Ressourceneinsatz. (Text: Gerd Dworok)
Weitere Informationen und Literaturhinweise www.ecogood.org
7 Zu Weihnachten und zum Jahreswechsel: Selbstwertschätzung
„Ich muss nicht tun, was die anderen tun, nicht haben, was die anderen haben.
Ich bin ich. Ich bin einmalig. Ich muss mich nicht vor anderen beweisen oder
rechtfertigen und ich muss nichts vorweisen. Ich darf einfach sein.“
(Anselm Grün)
Es geht Anselm Grün um das Bewusstsein der eigenen Einmaligkeit, des Gewolltseins so, wie man ist. Dies nicht im Sinne von Eitelkeit und Überheblichkeit oder Selbstüberschätzung, sondern als Einladung, sich selbst anzunehmen mit allen Stärken und Schwächen. Selbstüberprüfung und Weiterentwicklung ja – aber sich nicht kleinmachen mit harscher Selbstkritik. Sich nicht ständig vergleichen mit anderen, die vermeintlich besser, klüger, schöner, erfolgreicher sind – sondern hinschauen, was andere an einem schätzen.
Für Menschen, die den christlichen Glauben teilen, ergibt sich dieses grundsätzliche Angenommensein aus der Gotteskindschaft, die an Weihnachten gefeiert wird. Anselm Grün als christlicher Autor spricht in seinem Text natürlich auch davon. Aber auch für die diejenigen, die dieser Vorstellung wenig abgewinnen können, gilt: Die anerkennende selbstwertschätzende Hinwendung zu sich selbst, zum eigenen, nicht absprechbaren Stellenwert in Welt und Gesellschaft kann das schönste Geschenk zu Weihnachten und zum Jahreswechsel sein.
(Der Text stammt von unserem Mitglied Christof Korn, Region Rheinland)